Wenn es früher bei den Bundesjugendspielen nicht mit der Ehrenurkunde geklappt hat, klappt es heutzutage ja vielleicht mit dem Zertifikat für das klimafreundliche Gebäude. Doch wie läuft der Weg hin bis zum Zertifikat, und wie laufen die Kontrollen – nicht dass das statt der dreifach verglasten Fenster doch nur einfach verglaste Fenster eingebaut werden, um Geld zu sparen.
Wer stellt ein solches Zertifikat aus?
Das macht zum Beispiel Sarah Kubainsky. Die Architektin arbeitet seit mehr als einem Jahr beim Bremer Projektentwickler 1980 Real Estate und ist inzwischen Prokuristin. Sie hat die Lizenz zum Zertifizieren: Sie darf die Klimazertifikate der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) vergeben und sich deshalb DGNB-Auditorin nennen. Damit ist sie laut DGNB-Liste eine von fünf Auditoren in Bremen sowie bundesweit eine von knapp 3500. Entweder bewirbt man sich als Auditor um den Auftrag. „Wer das beste Honorarangebot macht, bekommt den Zuschlag“, sagt Kubainsky. „Es kann natürlich auch sein, dass wir direkt angefragt werden, weil wir deutschlandweit tätig sind. „Vieles laufe über Empfehlung, wenn der Bauherr zum Beispiel merkt, dass alles geräuschlos ablaufe und keine Mühen damit habt.“ Kubainsky: „Es gibt beim Bau schätzungsweise 20.000 Baunormen, auf die ein Bauherr zu achten hat. Da muss es bei einer solchen Zertifizierung nicht auch noch kompliziert werden.“
Wer entscheidet, ob ein Gebäude zertifiziert werden soll?
Das entscheidet der Bauherr am Anfang. „Der ideale Einstiegspunkt ist, wenn die erste Projektidee da ist“, sagt die Architektin. „Je eher, desto besser, weil dann alle Planer in die richtige Richtung laufen.“ Erst zwischendurch einzusteigen, sei aufwendiger, und dann könne man vielleicht nicht alle Nachweise erbringen. „Dann erhält man auch nicht die Plakette, die man bekommen möchte.“ Da sei es aber die Aufgabe der Auditorin, den Bau so zu begleiten, dass es am Ende dann doch Gold oder Platin wird.
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